So fing alles an (Vorgeschichte):
Jahreswechsel 2000/2001:
erste Aktivitäten bei den Vereinigten Wolnzacher Schützen zwecks Erweiterung der Zulassung des Pistolenstandes für das Schießen mit Vorderladerwaffen.
September 2001:
Der Pistolenstand der Wolnzacher Schützen bekommt die Zulassung des Landratsamtes Pfaffenhofen zum Schießen mit Schwarzpulver - zumindest für SP-Kurzwaffen. Vorausgegangen waren Umbaumaßnahmen und ein Abnahmeverfahren durch einen Schießstandsachverständigen und vor allem monatelange und schwierige Überzeugungsarbeit durch den Gründer der SPI im Vorstand, über eine neu aufzustellende Schwarzpulvergruppe dem Verein neue Mitglieder zuzuführen.
Oktober 2001:
Nachdem die Genehmigung zum Schießen mit Schwarzpulver auf dem Pistolenstand der Vereinigten Wolnzacher Schützen da war, ging es nun darum, die entsprechenden Schützen aus der Einwohnerschaft Wolnzachs zu gewinnen. Also: Örtliche Presse zu einem Schwarzpulverschießen eingeladen und im Vereinslokal einen Informationsabend für Interessierte durchgeführt.
Januar 2002:
Die Vereinigten Wolnzacher Schützen haben ihre eigene Schwarzpulvergruppe. Mit 12 aktiven Schützen startet die Gruppe. Die Mehrzahl der neuen Vereinsmitglieder hatte vorher noch gar keinen Bezug zum Schießsport und wären über andere Schießsportvarianten auch gar nicht zu gewinnen gewesen. Sie wollten alle von vornherein nur Schwarzpulver schießen und haben sich in der Vergangenheit auch im Umkreis bereits informiert - aber entweder waren anderswo die Aufnahmegebühren zu hoch oder ein Zwang vorhanden, erst über andere Schießsportvarianten - die unsere Schützen aber gar nicht interessierten - gehen zu müssen. Manchmal war auch die geforderte zu erbringende Arbeitsleistung, die Schützen für den Verein erbringen mussten so groß, nach dem Motto: Arbeite erst mal pro Woche 2 Stunden im Verein mit, dann darfst Du auch mal 10 Minuten auf den Stand und schießen ... Kurzum: Viele hatten schon jahrelanges Interesse am Schwarzpulverschießen - aber nirgends im näheren Umkreis gab es das geeignete bzw. passende Angebot.
So viel zu dem Thema in einer Zeit, wo es tatschlich noch Vereine gibt, deren Vorstandschaft immer noch der Meinung ist, ein Vorderladerschütze muss erst mal 2 Jahre Luftpistole schießen und dann noch 2 Jahre KK, bevor man Ihn auf den Schießstand lässt mit Kalibern ab .33 aufwärts...
Schließlich wird im Skisport ja auch niemand dazu gezwungen erst 3 Jahre Langlauf zu machen, bevor man Ihn zum alpinen Skilauf zulässt oder in Garmisch die Olympiaschanze herunterspringen lässt.
Kurzum:
Ein Schwarzpulverschütze will Schwarzpulver schießen ohne zuvor gezwungenermaßen jahrelange Umwege über Luftpistole, Luftgewehr oder Kleinkaliber (KK) in Kauf nehmen zu müssen (mit all den damit auch verbundenen Kosten!) - das schreibt Euch bitte hinter die Ohren, alle diejenigen in der Entscheiderebene, die da meinen, dass dieser Umweg aufgezwungen werden muss.
März 2002 (erste Entwicklungen in Richtung SPI)
Die neuen Mitglieder der Schwarzpulvergruppe der Vereinigten Wolnzacher Schützen absolvieren Ihren Lehrgang nach §27 des Sprengstoffgesetzes. Der Lehrgang-Veranstalter und Durchführende Dipl.-Ing. Franz Müller aus Palling (Pulver Müller) und der zuvor bereits erwähnte Initiator der Schwarzpulverinitiative fachsimpelten nach dem Lehrgang bei einem Bier darüber, ob das Modell "Wolnzach" nicht bundesweit reproduzierbar wäre.
Im Spätsommer des Jahres 2002 führte dann die Kooperation mit Dr. Waldemar Gorzawski (Inhaber und Geschäftsführer der Fa. Hege (damals noch in Überlingen am Bodensee, heute in Messkirch) in einem ganz anderen Branchensegment (Personalvermittlung!) dazu, dass wieder über die Idee einer groß angelegten - weil notwendigen - Aktion im Schwarzpulverumfeld gesprochen wurde.
Oktober 2002: es konkretisiert sich!
Der heutige Initiator und Gründer der SPI entwarf ein erstes Konzept und versuchte bis zum Jahresende 2002 die ersten Unternehmen von diesem Konzept zu überzeugen, was 2003 dann unter dem Begriff "Initiative zur Wiederbelebung des Schießens mit Schwarzpulverwaffen in Deutschland" zunächst noch unter der Firma Helmut Leiser Personal- und Unternehmensberatung an den Start ging.
Schon im Oktober 2002 wurde mit der Entwicklung einer Wettkampfordnung begonnen, die erstmal alle Waffengattungen, die es im Schwarzpulverumfeld überhaupt gibt, unter möglichst einer einheitlichen Wettkampfbeschreibung zusammenfassen sollte. Sie sollte für alle Schwarzpulverschützen einen sportlichen "Heimathafen" ermöglichen. Ende Januar 2003 war diese WKO so weit fertig. Sofort nach Fertigstellung dieser allerersten Rohversion, wurde unter Verantwortung von Jürgen Achenbach Anfang Febraur 2003 eine Kommission gegründet, die den Auftrag hat, die Wettkampfordnung zu optimieren und den Erwartungen der Mehrheit unserer Mitglieder anzupassen.
Bereits zum 01.03.2003 wurde dann auf Basis der Auswertung einer Umfrage im DWJ eine erste Überarbeitung der WKO vorgenommen. Die Kommission arbeitet aktuell an einer Version, die dann ab dem 01.01.2004 auf Basis der Erfahrungen des ersten Wettkampfjahres und unserer ersten Deutschen Meisterschaft, die am 18.10. und 19.10. bei den Bottendorfer Schützen ausgetragen werden wird, möglichst von der Mehrheit aller Mitglieder der SPI mitgetragen werden soll.
Parallel hierzu begannen im Januar 2003 die Bemühungen der Initiative zunächst mit der Gewinnung von Vereinen, die als Inhaber und Besitzer der Schießstände die aktuelle und spätere Infrastruktur der Schwarzpulverinitiative abbilden.
Ein zuvor gestarteter Versuch, die SPI auf Basis eines Vereins (e.V.) zu gründen, ist im Dezember 2002 gründlich in die Hosen gegangen. Nicht nur, dass sich bundesweit zu diesem Zeitpunkt noch keine Mitglieder für den Vorstand fanden, auch war keiner der traditionellen Verbände seinerzeit bereit, einen Verein aufzunehmen, der derart vielfältig Schwarzpulverdisziplinen anzubieten hatte. Auch fehlte die notwendige Bereitschaft der in Frage kommenden Vorstandsmitglieder, die zwingend erforderlichen hohen Investitionssummen in den Verein einzulegen. Mitbestimmen ja - aber zahlen..... Kurzum: Es blieb nichts anderes übrig, als die SPI auf Basis eines privatwirtschaftlichen Unternehmens aufzubauen. Denn trotz aller Unterstützung der SPI-Gründungsmitglieder auf Unternehmensseite: Ungefähr noch einmal so viel musste vom Begründer persönlich privat investiert werden, damit die SPI zum 01.04.2003 ganz konkret gegründet werden konnte, was aber nicht unbedingt ein Indiz dafür sein muss, dass die SPI ein Aprilscherz war.
Nachdem die ersten Vereine im März 2003 gewonnen werden konnten und Ende März 2003 ein erstes bundesweit flächendeckendes (wenn auch noch nicht gerade dichtes) Netzwerk an Mitgliedsvereinen, Abnahmeberechtigten und Regionalrepräsentanzen - und damit auch ein erstes Netz an Schwarzpulverschießständen geschaffen war, ging es dann ab April 2003 daran, nunmehr zunächst einmal ein bundesweit flächendeckendes Netz und somit eine Infrastruktur an Schießgelegenheiten aufzubauen.
29.03.2003:
Allererster Sportwettbewerb beim SV Sersheim! Dort konnte die Qualifikation zur Teilnahme auf unserer ersten Deutschen Meisterschaft erworben werden.
24.05.2003:
Erstes Sichtungsschießen fand bei der Schwarzpulverunion Aller-Weser e.V. in Verden statt. Weitere solche Wettkämpfe folgen im ganzen Bundesgebiet.
01.04.2003: Gründung des Unternehmens SPI
Die Pilotphase der SPI ist abgeschlossen und die Schwarzpulverinitiative wird als eigenständige Einheit aus der Helmut Leiser Personal- und Unternehmensberatung herausgelöst.
Was im Januar 2003 einmal mit der Beauftragung einer Unternehmensberatung durch Firmen begonnen hatte, hat sich innerhalb von 3 Monaten zu einer Bewegung entwickelt, die alle beteiligten Parteien unter einem Dach vereinigt:
Hersteller, Fachhandel, Dienstleister, Vereine, Schützen
und vielleicht in Zukunft auch einmal den ein oder anderen schießsportlichen Verband.
Bereits zum 01.04.2003 (3 Monate früher als noch im Dezember 2002 geplant!) nimmt die Initiative in vollem Umfang die Tätigkeit auf, die im Kernpunkt Ihren eigentlichen Auftrag definiert:
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Schießen mit Schwarzpulver als Treibmittel (auch unter Einbeziehung der staatlichen Genehmigungsbehörden!)
- Gewinnung neuer Schützen für die Vereine aus allen Bereichen der Gesellschaft
- Alternative für Schwarzpulverschützen sein, die in Ihren bisherigen Verbänden keine sportliche Disziplin für eine oder mehrere Waffentypen aus Ihrem Besitz anbieten, bzw. die sich im bisherigen Umfeld nicht wohl fühlen und statt der einzigen Alternative des "Aufhörens" nun doch noch im Umfeld der SPI eine befriedigende Alternative vorfinden und daher aktiv im Hobby bleiben und somit insgesamt dem Schwarzpulverschießen erhalten bleiben.
- Organisation von Sportwettkämpfen, die auch Einsteigern eine Chance lassen, sich bei entsprechendem Bemühen, Fleiß und Einsatz im vorderen Drittel positionieren zu können.
- Entwicklung des Schwarzpulverschießens zum Breitensport
- Koordination der Interessen aller im Markt vertretenden Parteien
17.10.2003:
alle SPI-Mitglieder sind ab sofort über Ihren SPI-Mitgliedsbeitrag in Hinblick auf Training und Teilnahme an Wettkämpfen Haftpflichtversichert
18. und 19.10.2003:
Erste Deutsche Meisterschaft der SPI in Bottendorf (Thüringen)
27.11.2003 - 30.11.2003:
SPI mit eigenem Stand auf der Waffenbörse in Kassel
31.12.2003:
Ca. 5 % aller aktiven Schwarzpulverschützen in Deutschland sind bereits Mitglied in der SPI!!
01.01.2003
Die SPI beginnt auf Basis der vorhandenen Infrastrukturen damit, verstärkt neue Schwarzpulverschützen aus der jeweils regionalen Bevölkerung zu gewinnen. Hierzu wird eng mit den interessierten Vereinen zusammengearbeitet und in Projekten die Planungen in die Tat umgesetzt.
Februar 2004:
Die SPI bemüht sich beim Schwarzpulver um Einführung von 500 Gramm Gebinden im Handel und Pulvergroßhandel.
Meisterschaften 2004:
Wettkampfmäßig werden in 2004 erstmals bereits überregionale Meisterschaften im Zeitraum April/Mai durchgeführt (Nord-/Süd-/Ost- und Westdeutsche Meisterschaften).
Die 2. Deutsche Meisterschaft der SPI findet Ende September in Sersheim statt.
Waffenmessen 2004:
Weiterhin ist die SPI 2004 auf allen wichtigen Messen vertreten. Auf der IWA in Nürnberg im März ist die SPI zu Gast auf dem Stand von Pedersoli, im April auf der IWB in Stuttgart und im November auf der WBK in Kassel jeweils mit eigenem Stand!
April 2005:
Die SPi tritt auf der Stuttgarter Waffenbörse dem VDW bei. Damit erhöht sich die Mitgliederzahl des VDW auf mehr als 10.000 Mitglieder und der gemeinsame Dachverband VDS (Vereinigung Deutscher Sportschützen) kann nun den Antrag zur Anerkennung als Schießsportvereinigung im Sinne des §15 des Waffengeegsetzes stellen. Die SPI steuert zur Sportordnung durch Michael Altmeier die Schwarzpulvermetallpatronen-Disziplinen bei. Im Juni/Juli geht die Sportordnung in der Version 1.20 ins Genehmigungsverfahren beim Bundesverwaltungsamt. Als Teilverband wird nach erfolgreichem Anerkennungsverfahren die SPI ebenfalls anerkannter Schießsportverband.
Mit einer Anerkennung der SPI nahc §15 ist frühestens ab Sommer 2006 zu rechnen. So lange dauert inzwischen das Anerkennungsverfahren beim Bundesverwaltungsamt in Köln.
Mai 2005:
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz bestätigt die Rechtsauffassung der SPI und IHK München und Oberbayern schriftlich, wonach die SPI aufgrund des Sprengstoffgesetzes berechtigt ist, Bedürfnisbescheinigungen nach Pkt 2.8.1 und 27.8.2 für Ihre Mitglieder auszustellen, wobei im Fall einer Bescheinigung nach Pkt 27.8.2 SprengVwV ein Rechtsanspruch für das SPI-Mitgleid an Erteilung einer Erlaubnis nach §27 SprengG entsteht. Hierzu wurde die SPI vom Ministerium daraufhin überprüft, ob Sie eine schießsportliche Vereinigung im Sinne des Sprengstoffegsetzes darstellt. Dies wurde mit Schreiben vom 06.05.2005 positiv beantwortet.
Juni 2005:
Im Waffengesetz bescheinigt die SPI nun schon seit Juni 2004 regelmäßig erlaubnispflichtige Kurzwaffen, die in der Wettkampfordmnung der SPI aufgeführt wurden nach §8 Abs.1 Waffengesetz und Langwaffen nach §16 Brauchtumsgesetz.
Die IHK als öffentlich rechtliche Körperschaft bestätigt auch hier die Korrektheit der rechtlichen Voraussetzungen.
Mehrfach können in diesem Zeitraum rechtswidrige Bescheide lokaler Genehmigungsbehörden gegen SPI-Mitglieder außergerichtlich zugunsten der betroffenen SPI-Mitglieder entschieden werden.
Juli 2005:
Am 2. Juli endet die zeitgleich mit den überregionalen Meisterschaften ausgerichtete 1. Internationale SPI-Schwarzpulverfernwettkampfmeisterschaft. Mit aktiv dabei waren bereits Schwarzpulverschützen aus Schweden, Spanien und Ungarn.
to be continued....
(Stand: 24.06.2005)
Intern
- Details
- Zugriffe: 4729