Schwarzpulverfabrik Kamnik in Slowenien insolvent !!!

Es wird langsam eng mit Schwarzpulvermühlen weltweit!!

Nachdem schon seit Längerem die Elephant-Schwarzpulversorten aufgrund einer Explosion in der Fabrik in Brasilien - wenn überhaupt - nur noch mit Restbeständen im Pulver-Fachhandel verfügbar sind, droht das gleiche Schicksal jetzt wohl auch den gerade erst im deutschen Pulverfachhandel mit BAM-Zulassung eingeführten Kamnik-Schwarzpulversorten aus Slowenien.

Allerdings hat die Pulverfabrik in Kamnik in Slowenien Ihren Betrieb nicht aufgrund eines Unfalls oder einer Explosion eingestellt:  das "Aus" für die "Kemijska industrija KAMNIK d.d." , die immerhin schon seit 1862 Schwarzpulver herstellte und damit zu den „ältesten Unternehmen in Slowenien überhaupt zählte, kam durch eine Insolvenz zustande.

Zwar waren hier in Deutschland die Kamnik Pulversorten bislang kaum im Handel eingeführt bzw. waren gerade auf dem Weg, im Fachhandel den Weg in die Regale zu finden (Preis : ca. 18-20 Euro pro kg!!) - aber trotzdem könnte sich der Wegfall der Kamnik-Produktion bald für alle Schwarzpulverschützen bemerkbar machen: Denn irgendwohin hat die Kamnik Ihre (Schieß-)Schwarzpulversortenproduktion ja verkauft und diese Kunden müssen jetzt auf die noch im Weltmarkt verbliebenen Schwarzpulversorten ausweichen. Daher ist mit einer weiteren Verknappung des Angebotes an Schwarzpulver und somit auch einem Anstieg der Schwarzpulverpreise allgemein auszugehen, da der durch die Insolvenz entstandene Produktionsausfall ja mit Produkten der noch verbliebenen, wenigen Pulvermühlen abgedeckt werden muss. Neben dem allgemeinen Aufwärtstrend beim Preis ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit (leider!) von zusätzlichen Preissteigerungen beim Schwarzpulver auszugehen.

Info und Internetlinks zur Insolvenz der Schwarzpulverfabrik Kamnik in Slowenien

Wie aufwändig die Umstellung im Vorderladersport auf eine andere Pulversorte sein kann weiß jeder selbst: Da müssen neue Haltepunkte ermittelt werden und teilweise auch die Visiereinrichtungen den neuen Pulversorten angepasst werden. Daher sollte vor dem Umstieg auf die Kamnik Pulversorten zuvor vom betreffenden Fachhändler eine langfristige Verfügbarkeit dieser Pulversorten schriftlich garantiert werden. Möglichst bevor das Korn am Perkussionsrevolver auf den neuen Haltepunkt hin abgefeilt wird...   Es ist - wie Eingangs bereits erwähnt - davon auszugehen, dass, wie bei den Elephant Pulversorten aus Brasilien, ab sofort auch bei den Kamnik Pulversorten nur noch Restbestände im Handel sind und abverkaufte Mengen vom Händler nicht mehr nachgeordert werden können. Ob die Pulverfabrik in Kamnik nach der Insolvenz fortgeführt wird, ist derzeit jedenfalls noch nicht in Sicht - sicherlich aber eher fraglich.

Es macht also schon Sinn, unter langfristigen Aspekten derzeit eher auf die traditionellen Pulversorten der WANO oder auch der Schweizer Pulvermhle bzw. auch die POW-EX Sorten vom Pulver-Mller aus Palling  (ebenfalls bei der WANO hergestellt) zu setzen. Vielleicht ist es ja nicht nur Zufall, dass - neben dem Pulvergroßhändler Sprengstoff Essing- genau diese Schwarzpulverhersteller/-Händler auch Mitglied in der SPI sind und mit Ihren Jahresbeiträgen ja noch deutlich signalisieren, dass zumindest diese Unternehmen noch eine Zukunft für das Schwarzpulverschießen sehen - eine Zukunft, in die es noch wert ist, als Unternehmen u.a. auch in die SPI zu investieren.

Die Zukunft im Schwarzpulver- und Vorderladerbereich sehen viele Unternehmen, die bereits zum 31.12.2009 und jetzt auch zum Jahresende 2010 Ihren Austritt aus der SPI erklärt oder gar wie diverse südeuropäische Replika-Hersteller  für das aktuelle oder gar sogar zurckliegende Jahre ihre zugesagten Beiträge einfach - auf sehr unkaufmännische Art - nicht mehr entrichtet haben, wohl gänzlich anders. Einige steigen aufgrund des "decreasing market"  (schrumpfendes Marktvolumen) bereits sukzessive aus der Branche aus. So sucht z.B. auch die ehemals so sehr Vorderladerorientierte Fa. Hege (Manton, Siber, Remington Army International bzw. Match  etc.) jetzt Ihre Zukunft zunehmend im Großhandel mit Photovoltaikprodukten.

siehe folgenden Link: www.hege-solar.de

Und/oder sie nehmen im Markt noch mit, was eben ohne jegliche weiteren Investitionen noch so an Profit mitgenommen werden kann. Umso stolzer sind wir auf die uns zum 01.01.2011 noch verbleibenden gewerblichen Mitglieder.
 
Warum ich selbst - wie die uns verbliebenen gewerblichen Mitglieder - aber nach wie vor eine Zukunft im Schwarzpulverumfeld sehe, nun darüber werde ich zur gegebenen Zeit in einem separaten Beitrag berichten. Nur so viel an dieser Stelle schon mal vorneweg: Im Ausland hat man die Entwicklung der SPI in den letzten 8 Jahren ebenso intensiv beobachtet wie in Deutschland - nur kam man dort zu einer völlig anderen Beurteilung und Bewertung der SPI als hier im Stammland der SPI in Deutschland.  

Im europäischen wie außereuropäischen Ausland sieht man die SPI als Bereicherung in der Szene und nicht als lästigen Wettbewerber. Dort ist man in einschlägigen Kreisen zunehmend der Ansicht, dass die SPI weltweit das umfangreichste, ausgewogenste und darber hinaus auch sportlich ansprechendste Schwarzpulver-Gesamtprogramm hat. Vor allem die skalare Vergleichbarkeit, Vielfalt und Homogenität der Disziplinen über alle Zündungs- und Waffenarten sowie Entfernungen hinweg sind mit ein Grund dafür, dass der weltweit größte Vorderladerverband überhaupt die SPI-Wettkampfordnung ab 01. Oktober 2010 in vollem Umfang dauerhaft in sein Programm aufnehmen wird.

Was sich da aber ab 01. Oktober 2010 konkret ausserhalb Deutschlands in Sachen SPI tun wird, kann demnächst ebenfalls hier unter "Aktuelles" nachgelesen werden. SPI-Mitglieder dürfen sich schon mal freuen: Ihr Netz an verfügbaren Standorten, an denen Ihnen Ihre SPI-Mitgliedschaft Vorteile bringen und die Ausbung Ihres Hobby auch außerhalb Deutschlands möglicherweise berhaut erst ermöglichen wird, wird sich ab 01. Oktober schlagartig vergrößern und die Vorteile einer SPI-Mitgliedschaft werden um einen weiteren wichtigen Punkt erweitert.

Wer die Vorteile der SPI noch nicht kennt, findet unter nachfolgendem Link eine entsprechend aktualisierte Zusammenfassung.

Vorteile einer SPI-Mitgliedschaft

Es mag sich jeder mündige Schwarzpulverschütze selbst ein Bild davon machen, ob die SPI mit diesen Vorteilen eine Existenzberechtigung am Markt hat oder nicht. Im positiven Fall freuen wir uns selbstverständlich ber jeden neuen Beitritt.

Wie sich die SPI mit Ihrer gewerblichen und somit privatwirtschaftlichen Ausrichtung von staatlich anerkannten Verb„nden in der Rechtsform eines Vereins abgrenzt - und das durchaus auch in waffenrechtlicher Hinsicht -  soll ergänzend kurzfristig noch in einem separaten Beitrag aufgezeigt werden. Auch hier gibt es einige Punkte, die für eine Mitgliedschaft in der SPI sprechen und wohl auch ganz generell dem Schwarzpulverschießen wieder Zukunftsperspektiven gibt. Wen diese Thematik interessiert ist herzlich eingeladen, in ein paar Tagen nochmal hier auf unserer Homepage unter "Aktuelles" vorbeizuschauen und sich über den kleinen - aber feinen - Unterschied zu informieren.  

Wolnzach, den 26.09.2010

H.Leiser